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EUmies Award 2022

By 22. Juni 2022November 19th, 2022No Comments

 

Mitte Mai fand im Mies van der Rohe-Pavillon in Barcelona die Verleihung des Mies van der Rohe Awards 2022 statt. JUNG ist stolz, den renommierten Architekturpreis begleiten zu dürfen.

Der bisherige Young Talent Architecture Award (YTAA), den JUNG schon seit Jahren unterstützt, wurde im Rahmen des neuen Nachwuchspreises „Emerging Architect“ in den Mies van der Rohe Award 2022 integriert. Die beiden ausgezeichneten Projekte TOWN HOUSE – KINGSTON UNIVERSITY in London von GRAFTON ARCHITECTS und LA BORDA COOPERATIVE HOUSING in Barcelona von LACOL ARQUITECTURA COOPERATIVA (Emerging Architect) wurden aus 532 Arbeiten aus 41 Ländern ausgewählt. Eine Jury, bestehend aus Tatiana Bilbao, Francesca Ferguson, Mia Hägg, Triin Ojari, Georg Pendl, Spiros Pengas und Marcel Smets, wählte daraus in einem mehrstufigen Prozess und in engagierten Debatten die beiden Gewinnerteams aus.

Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, freut sich mit den Gewinner/innen: „Ich gratuliere den Gewinnern des Mies van der Rohe Awards – des Preises der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur, die das kreative und innovative Potenzial der europäischen Architektur unter Beweis gestellt haben. Es ist besonders ermutigend, den Beitrag der zeitgenössischen Architektur zur Verbesserung des Wohlbefindens der Bürger in Europa zu sehen, wie wir es auch mit dem Neuen Europäischen Bauhaus tun.“ Francesca Ferguson, Mitglied der Jury und Gründerin des MakeCity Festivals für Architektur und urbane Alternativen, hebt weiter hervor: „Die Qualität der bebauten Umwelt und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Entwicklung dieser bebauten Umwelt müssen sehr breit kommuniziert werden: natürlich an die Öffentlichkeit, aber auch an die Entscheidungsträger. Mehr denn je müssen wir die Art und Weise, wie wir in unseren Städten leben wollen, vermitteln und mit den Entscheidungsträgern diskutieren, und zwar auf eine transdisziplinäre Art, die das bürgerschaftliche Engagement der Gesellschaft und derjenigen einschließt, die an der Gestaltung und dem Denken der Gemeinden beteiligt sein werden.“

2022 GEWINNER DES ARCHITEKTURPREISES
TOWN HOUSE – KINGSTON UNIVERSITY, London
GRAFTON ARCHITECTS, Dublin

Yvonne Farrell und Shelley McNamara gründeten 1978 gemeinsam das Architekturbüro Grafton Architects, nachdem sie 1974 ihr Studium am University College Dublin abgeschlossen hatten. Sie sind Mitglieder des Royal Institute of the Architects of Ireland (RIAI), internationale Ehrenmitglieder des Royal Institute of British Architects (RIBA), Mitglieder von Aosdána und Professoren an der Academia in Mendrisio, Schweiz. 2018 waren sie Kuratorinnen der Architekturbiennale in Venedig mit ihrem Manifest: Freespace. Shelley McNamara und Yvonne Farrell waren die Preisträger des Pritzker-Preises 2020.

Das Town House der Kingston University, London, von Grafton Architects wird für seine bemerkenswerte Raumqualität ausgezeichnet, die eine hervorragende Atmosphäre zum Studieren, Tanzen, Zusammenkommen und die Gemeinschaft schafft. Das Gebäude beherbergt Tanz-, Bibliotheks- und Studienräume, mit verschiedenen Ebenen der Stille und Zonen des Klangs. Der Mies van der Rohe Award wird an ein Universitätsgebäude vergeben, um mit diesem als Vorbild für Bildungsprojekte mit höchster Qualität ein Zeichen zu setzen für den steigenden Bedarf an ebensolchen Projekten. Grafton Architects können eine große Expertise im Bildungsbau nachweisen. Zwei weitere Projekte aus dem Büro wurden für dem EUmies Awards 2022 nominiert: das Institut Mines Télécom in Paris und die Toulouse School of Economics in Toulouse. Die Universität Luigi Bocconi in Mailand war bereits Finalist im Jahr 2009.

2022 GEWINNER DES NACHWUCHSPREISES (EMERGING ARCHITECT)
LA BORDA COOPERATIVE HOUSING, Barcelona
LACOL ARQUITECTURA COOPERATIVA, Barcelona

Lacol ist eine Kooperation von jungen Architektinnen und Architekten, die sich 2009 in Barcelona zusammengeschlossen hat. Ihr Ziel ist es, nachhaltige Architektur zu schaffen – ökologisch, sozial und kooperativ. „Wir glauben, dass die Stadt nur durch die aktive Beteiligung der Menschen, die sie bewohnen, und durch proaktives Handeln verändert werden kann. Architekten leisten einen wichtigen Beitrag innerhalb der städtischen Dynamik, um dazu beizutragen, die Anliegen der Bürger zu Papier zu bringen. Wir regen unter anderem Debatten und Diskussionen über die Nutzung von Räumen, städtischen Modelle, Bürgerbeteiligung und die Wiederherstellung des kulturellen Erbes an“, erläutern sie ihren partizipativen Ansatz.

Die genossenschaftliche Wohnanlage La Borda von Lacol in Barcelona ist sowohl in ihrer Konzeption als auch dem Realisierungsprozess außergewöhnlich. Während die Wohnungsproduktion üblicherweise von makroökonomischen Interessen dominiert wird, basiert dieses Modell auf Miteigentum und der gemeinsamen Verwaltung von Ressourcen und Kapazitäten. Das Projekt La Borda geht weiterhin über das reine Bauvorhaben der Wohnbaugenossenschaft hinaus: Das Atelier wird auch als Genossenschaft geführt von 14 Fachleuten mit unterschiedlichem Fachwissen. Gemeinsam wollen sie ein Vorbild und ein aktives Instrument zur Förderung des politischen und städtebaulichen Wandels sein, auf der Grundlage sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit.

Über den Mies van der Rohe Award
Der Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur wurde der 1987 nach einer Vereinbarung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Stadtrat von Barcelona initiiert. Seit 2001 wird er gemeinsam von der Fundació Mies van der Rohe und der Europäischen Kommission organisiert. Der Mies van der Rohe Award wird alle zwei Jahre für herausragende Architektur verliehen. Ziel ist es, ein breites Verständnis der Transformation der gebauten Umwelt Europas zu erreichen.