Connected Living im Gespräch mit Grzegorz Lehmann, Co-Founder und CEO der IOLITE GmbH über die Vorteile einer Offline-fähigen Datenverarbeitung.

Die IOLITE GmbH ist seit 2015 Mitglied im Connected Living-Netzwerk und stellt intelligente, sichere und skalierbare Plattformlösungen für die Heim- und Gebäudevernetzung her. Das Motto „Building Smart Spaces“ bedeutet, mithilfe von Datenanalyse und adaptiven Algorithmen die IoT-Technologien, Protokolle und Dienste zu verbinden und intelligente Räume zu schaffen. Gestützt durch starke Partnerschaften und langjährige Erfahrung entwickelt die IOLITE skalierbare Systemlösungen im B2B2C Modell.

Was ist die Vision von IOLITE?

Die Vision, die uns leitet, ist von der Erkenntnis geprägt, dass sich unser alltägliches Leben zunehmend vernetzt. Ausgehend von der smarten Wohnumgebung, wird sich diese Entwicklung auf öffentliche Gebäude, Büros und Autos ausweiten, um den Komfort und die Sicherheit zu erhöhen und den Energiebedarf zu reduzieren.
Dafür wird ein intelligentes System mit intelligenten Algorithmen und maximalem Datenschutz benötigt, dass IOLITE zur Verfügung stellt, um verschiedene Domänen in unterschiedlichen Umgebungen zu adressieren, Präferenzen zu übertragen und welches sich situativ anpassen kann. Somit ist IOLITE die Basis eines smarten Raumes, die sich mit verschiedensten Geräten einer smarten Umgebung vernetzen kann.

Im letzten Jahr haben wir 600 Wohneinheiten einer großen Wohnungsbaugesellschaft mit unserer Plattform ausgestattet. Neben einer dezentralen Heizungssteuerung, automatisierter Heizkostenabrechnung und Luftqualitätsoptimierung vereinfachen wir die Mieter-Vermieter-Kommunikation und digitalisieren die nachgelagerten Prozesse. Dies ist nur der erste Schritt, wir erweitern unsere Dienste kontinuierlich. Aktuell rüsten wir ein großes Schulgebäude mit unserer Technik aus. Auch im Officeumfeld haben wir bereits unsere Plattform etablieren können.

Ist das Smart Home-Ökosystem die Lösung für die Energiewende?

Absolut, ich würde sogar sagen, dass die Energiewende ohne intelligente Technologie nicht möglich ist, da sie die Unterstützung dezentraler Managementsysteme benötigt. Nicht nur für Neubauprojekte, sondern insbesondere für den Bestand.
Im Wohnungsbestand sprechen wir über ein Energieeinsparungspotenzial von 10 – 20 %, aber natürlich ist dieser Wert abhängig von den Mietern und dem Gebäude. Viel Potential steckt ebenfalls in gewerblichen Immobilien. In einem Projekt haben wir ein symmetrisches Bürogebäude zur Hälfte mit unserer Technologie ausgestattet und eine Vergleichsstudie erstellt. Dabei haben wir bei maximalem Komfort eine Energieeinsparung von 23 % in der mit unserer Technik ausgestatteten Hälfte nachweisen können. In einem Testlauf mit gewissen Komforteinschränkungen konnten wir bis zu 50% einsparen.

Worin unterschiedet sich IOLITE gegenüber anderen Middleware-Kommunikationssystemen?

Da gibt es einige Punkte, die uns unterscheiden.
Wir haben eine sehr flexible Middleware, die sich gut skalieren lässt, das heißt in unterschiedlichste Umgebungen integrierbar ist. Mit smarten Algorithmen können wir Daten analysieren, um die Potenziale der Umgebung situativ zu nutzen. Durch angebundene KI-Technologie können wir prognostizieren, wie die Situation sich entwickeln wird und vorausschauend agieren. Dank zahlreicher Kundenprojekte in unterschiedlichen Gebäudearten haben wir einen attraktiven Funktionskatalog aufgebaut und unsere Technologie auf den Einsatz im Massenmarkt skaliert.
Wesentlich für den deutschen Markt ist der Datenschutz. Unsere Plattform bietet Cloud-Funktionen an, arbeitet aber vor Ort und kann alle Vernetzungsfunktionen offline erbringen. Das heißt die personenbezogenen Daten, die beispielsweise in der Wohnung erhoben werden, bleiben in der Wohnung und werden dort verarbeitet. Nur wenn der Nutzer sich entscheidet, das System aus der Ferne zu steuern, zum Beispiel mit seinem Handy, verlassen personenbezogene Daten die lokale Umgebung.
Ein letzter Punkt, der uns auch sehr wichtig ist: wir liefern nicht nur das Gateway, sondern wir helfen unseren Partnern bei der individuellen Planung, bei den speziellen Schnittstellenanforderungen, der Installation, dem Betrieb und dem Support. Das heißt wir sind nicht nur Softwarelieferant, sondern ein Systempartner, der die gesamte Lösung deutschlandweit mit einem skalierbaren Modell anbietet.

Wie viele Produkte kann IOLITE problemlos miteinander verbinden?

Die Grenzen der Vernetzung liegen eher in den Hardwaresystemen, die verbaut sind. Auch die Reichweite der Signale kann zu einem Problem werden, lässt sich aber durch Repeater oder andere Gateways lösen. Der limitierende Faktor liegt also nicht in der Software oder Middleware, sondern in den Hardwarekomponenten und der Funkreichweite. Bei der vernetzen Produktanzahl sind wir bisher nicht an unsere Grenzen gekommen. Wir können ohne Probleme hunderte von Komponenten in einem mehrgeschossigen Gebäude nahtlos und standardübergreifend miteinander verbinden.

Sind meine Daten bei IOLITE sicher?

IOLITE hat sich von Beginn an entschieden, die Priorität auf den Datenschutz zu setzen und deshalb keine Cloud-First Lösung verbaut. Das bedeutet, alles was in der Umgebung getan wird, soll auch in der Umgebung gesteuert und verarbeitet werden und sie nicht verlassen. Dies ist zwar technisch viel komplizierter als die Daten einfach in die Cloud zu streamen und dort zu verarbeiten, wir haben uns aber bewusst für Edge Computing entscheiden. Unser dezentraler Ansatz reduziert die Angriffsfläche des Systems. Gleichzeitig erweist es sich als Wettbewerbsvorteil – einige Kunden konnten wir nur gewinnen, weil wir on-premise arbeiten.
Zudem haben wir ein eigenes Datensicherheitskonzept mit hohem Verschlüsselungsstandard entwickelt, dass von mehreren Datenschutzbeauftragten geprüft wurde. Wir implementieren zahlreiche Schutzmechanismen, unterziehen unsere Technologien verschiedenen Penetrationstests und aktualisieren unsere Produkte, auch im Feld, regelmäßig.
Wir sind ein Full-Stack Systemanbieter – wir bauen und verantworten die komplette Softwarekette unserer Lösungen. Das fängt bei dem Betriebssystem unserer Gateways an und geht über die Cloud-Infrastruktur bis hin zu Apps auf den Endnutzer-Smartphones. In unser System kommt keine Software, die wir nicht geprüft haben und nicht aktualisieren können. Das ist ein erheblicher Aufwand, aber wir sehen unser Modell als einzig plausible Lösung, wenn man behaupten möchte, mit den Daten seiner Kunden sicher umzugehen.

Wie hoch sind die Installationskosten?

Für den Einbau und die Installation im Wohnungsbestand brauchen wir mittlerweile nur noch ca. eine Stunde, also um eine Wohnung renovierungsfrei zu „digitalisieren“. Im konkreten Fall sind die Zeit und die Kosten abhängig von der Anzahl und der Art der Sensoren, die der Kunden in seinem Umfeld verbaut haben möchte. Als grobe Schätzung für eine 2-Zimmer-Wohnung kann mit Installationskosten von ca. 1000 Euro gerechnet werden.

Für weitere Informationen können Sie Herrn Grzegorz Lehmann kontaktieren unter:
Grzegorz Lehmann
+49 30 – 5900-83120
lehmann@iolite.de
www.iolite.de