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NEUES ZUHAUSE FÜR NÜRNBERGS DIGITALE STARTUP-SZENE

By 16. Oktober 2022November 19th, 2022No Comments

Beratung, Coaching, Kontaktanbahnung und ein starkes Netzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft: Mit diesen Zutaten, kombiniert mit der Bereitstellung erschwinglicher Büroflächen, will der ZOLLHOF- Tech Incubator in Nürnberg und Umland insbesondere Tech-Startups zum Erfolg verhelfen. Das vor drei Jahren ins Leben gerufene Gründerzentrum kann nun die neu gestalteten Räumlichkeiten mit vielen Extras im Zollhof beziehen. Das denkmalgeschützte Gebäude soll nichts weniger als die neue Heimat für Tech-Startups und digitale Erfinder in Deutschland werden. Das auf den Bau und Immobiliensektor spezialisierte Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE begleitet den Bauherren beim Umbau.

Benjamin Bauer, Geschäftsführer der Zollhof Betreiber GmbH, erklärt: „Schon Ende des 19. Jahrhunderts galt der Zollhof als Ort des Aufbruchs und war Sinnbild für die Industrialisierung. Mehr als 100 Jahre später ist er nun die richtige Adresse für die besten Ideen und kreativsten Köpfe, um im Zeitalter der Digitalisierung im nationalen und internationalen Kontext mit dem Wettbewerb mithalten zu können. Denn hier geht es um viel mehr, als nur ein Büro zu mieten. Unsere jungen Unternehmer und Unternehmerinnen haben Zugang zu einem breiten Netzwerk an Knowhow, Startup-Experten und Unternehmenspartnern, die ihnen bei der Gründung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir haben mit dem ZOLLHOF – Tech Incubator ein Ökosystem geschaffen, damit innovative Ideen zum Erfolg werden.“

Starke Förderer und renommierte Unternehmen stehen den Startups zur Seite

Insgesamt soll der digitale Wandel bundesweit rund 360.000 neue Arbeitsplätze schaffen – und davon will die Frankenmetropole möglichst viele an sich binden. So stellten der Freistaat Bayern, die mittelfränkische Regierung, die Stadt Nürnberg sowie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege entsprechende Förderungen und Zuschüsse bereit. Zu den Gesellschaftern zählen starke Marken aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Nürnberger Versicherungsgruppe, Siemens, Schaeffler und HUK Coburg. An Bord ist ebenfalls der amtierende BDI-Präsident Prof. Dieter Kempf.

Viel mehr als nur ein Zuhause für Schreibtische

Nichts weniger als die neue Heimat für Tech-Startups und digitale Erfinder in Deutschland will der ZOLLHOF – Tech Incubator gemäß seinem Leitspruch sein. Und dieser Spirit wird in dem neuen Gründerzentrum gelebt: „Wer in den Zollhof kommt, bemerkt sofort, dass ein unglaublicher Taten- und Schaffensdrang in der Luft liegt“, sagt Benjamin Bauer. „Alle haben wahnsinnig viel Drive und sind motiviert, das Neue zu schaffen.“ Dazu beitragen soll auch der unverwechselbare Charme des umgestalteten alten Fabrikgebäudes.

Unverwechselbares Gesicht, starke Adresse

„Der Umbau des historischen Gebäudes Zollhof 7 verleiht dem digitalen Gründerzentrum ein neues unverwechselbares Gesicht und eine starke Adresse. Auf rund 2.800 Quadratmetern Büro- und Laborfläche punktet das südwestlich von der Nürnberger Altstadt gelegene Gründerzentrum durch eine entspannte, selbstverständliche Atmosphäre. In Kombination mit dem neu gestalteten Außenbereich wird eine hohe Aufenthaltsqualität geschaffen“, sagt Drees & Sommer-Projektleiter Christian Matschke. Sein Team, das in Nürnberg angesiedelt ist, hat den Zollhof beim Bauvorhaben unter anderem mit Projektsteuerungsleistungen begleitet.

In drei oberirdischen Geschossen und einem Untergeschoss stehen nun Flächen für Büros, Kommunikation, Besprechungen, Veranstaltungen und Gastronomie zur Verfügung. Die Arbeitsflächen bestehen aus einem Mix aus Zonen mit offenen Arbeitsplatzbereichen, Kombi- und Einzelbüros, die von den Mitarbeitern der unterschiedlichen Startup-Unternehmen rund um die Uhr genutzt werden können. Tech Startups können sich für mindestens drei Monate und maximal zwei Jahre im ZOLLHOF – Tech Incubator einmieten.

Das Startup-Rundum-Sorglos-Paket

Neben besonders günstigen Büroflächen und der hervorragenden Anbindung in unmittelbarer Nähe zur Nürnberger S-Bahnstation Steinbühl profitieren die Startups von Büroservices wie etwa einem zentralen Empfang, kostenlosem WLAN, Drucker, Kaffee und Besprechungs- und Schlafräumen. Eine Art Tech-Werkstatt bietet Platz für kleinere Maschinen und Elektronikarbeitsplätze. Für die Prototypenerstellung steht außerdem ein Netzwerk von Unternehmen bereit, auf deren Anlagen die Startups zugreifen können. Es deckt die Bereiche 3-D-Druck, Holz, Metall, Laserschneiden und Veredelung ab. Der Zugang zu Investoren, Business Angels, digitalen Förderprogrammen, Demo Days und ein bevorzugter Zugang zu Konferenzen runden das Angebot ab.

Vergangenheit bewahren, der Zukunft zuwenden

Das Ambiente des Gründerzentrums und dessen Materialität wird stark durch die unmittelbare Umgebung und den Ort geprägt: „Einfache und industriell genutzte Baustoffe wie Sichtbeton, Stahl, Metallgewebe und Glas nehmen den Geist des Quartiers auf und schaffen die richtigen Bezüge“, so Matschke. Notwendige Eingriffe in die Gebäudestruktur wurden in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz erarbeitet. Dazu zählen unter anderem ein außenliegendes Fluchttreppenhaus, ein neues, innenliegendes Treppenhaus und ein Lift. Alle zusätzlichen Einbauten wie Sanitärzellen, Garderoben, Putzräume, Lager und Flächen für die Gastronomie wurden als „Haus im Haus“-Konzept gestaltet. Damit sowie mit dem Erhalt der alten Tragstruktur, den Kappendecken und den gusseisernen Stützen bleibe der ursprüngliche Zustand des Gebäudes ablesbar und es habe seinen typischen Charakter und sympathischen, rauen Charme behalten, sagt Matschke.

Zeitzeuge Zollhof

„Das Gebäude ist ein Zeitzeuge, das uns etwas über Leben und Denken seiner Erbauer und über die Geschichte der Stadt erzählt“, erklärt Matschke. Ursprünglich wurde das staatliche Zollgebäude Nürnbergs im Jahr 1896 verkehrsgünstig in unmittelbarer Eisenbahnnähe errichtet und insbesondere zur Lagerung und Revision der Güter genutzt. Entworfen hat es Emil Hecht, der zu den erfolgreichsten Nürnberger Architekten des ausgehenden 19. Jahrhunderts zählt. In der Fassadengestaltung mit Anklängen an die mittelalterliche Renaissancearchitektur spiegelte sich auch die Tradition Nürnbergs als Kultur- und Handelsstadt wider: Man verstand sich zur Zeit der Industrialisierung in einer neuen kulturellen und wirtschaftlichen Blüte und stellte diese den vergangenen Glanzzeiten bürgerlicher Hochkultur gegenüber. Die Verwendung historisierender Bauformen bringt diese Analogie zum Ausdruck. Während des zweiten Weltkriegs traf ein Blindgänger-Einschlag die denkmalgeschützte Tragkonstruktion des ersten Obergeschosses, deren Verformung nach wie vor an einer Wölbung der Stahlträger sichtbar ist.

Bereits 2017 als „Digital Hub“ ausgezeichnet

Auch wenn die Flächen im alten Zollhof erst jetzt fertiggestellt sind: Der ZOLLHOF- Tech Incubator wurde bereits im Frühjahr 2017 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als eines von 12 „Digital Hubs“ in Deutschland ausgezeichnet. Bislang teilten sich die Startups Interimsbüros im Nürnberger Kohlenhof Areal mit einer Gesamtfläche von rund 1.200 Quadratmetern. Der Ansturm darauf war so groß, dass die 50 Arbeitsplätze bereits nach kurzer Zeit vergriffen waren. Nun steht den Gründern etwa das Dreifache an Platz zur Verfügung – und damit mehr Potenzial für ein noch umfassenderes Ökosystem. „Letztlich sind die Startups von heute die Mittelständler von morgen“, sagt ZOLLHOF-Geschäftsführer Bauer. „Daher ist es unabdingbar, gerade hoch innovativen, jungen Unternehmen unter die Arme zu greifen und ihnen die Verwirklichung ihrer Ideen zu erleichtern.“