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Erstes vollständiges Datenmodell der Bundesverwaltung

By 26. Oktober 2022November 19th, 2022No Comments

Die Verwaltung der Zukunft soll modern, effizient, innovativ und motivierend sein sowie gleichzeitig für die Arbeit mit Daten begeistern. All dies will die Bundesdruckerei GmbH gemeinsam mit dem Bundesministerium der Finanzen (BMF), dem Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) und dem Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) mit dem ersten nutzerzentrierten Datenatlas zeigen. Das Pionierprojekt wird exemplarisch die Vision eines Datenatlas der Bundesverwaltung aus der 2021 verabschiedeten Bundesdatenstrategie unterstützen. Es soll die Rolle des Staats als Vorreiter gesellschaftlicher Innovationen stärken. Das Innovationsprojekt im Auftrag des BMF startete bereits am Ende 2021 und ist auf zwei Jahre ausgelegt. Marco Hutta, BMF Stabsstelle IT-Innovationen und digitale Lösungen (IT-I), sagt: „Der Datenatlas der Bundesverwaltung bietet künftig erstmalig ein vollständiges Datenmodell der Bundesverwaltung und somit den informativen Unterbau für künftige Datenanalysen und KI-Anwendungen wie das Maschinelle Lernen.“

Der konzipierte Datenatlas soll in einer ersten Pilotphase das Datenmanagement ausgewählter Behörden innerhalb der Bundesfinanzverwaltung vereinfachen und auf diese Weise einen Mehrwert für alle Nutzenden schaffen. „Durch die sogenannte graphenbasierte Visualisierung von Datenquellen, Prozessen und weiteren Informationen sowie zugehörigen Verknüpfungen erhalten Anwender ein intuitives Werkzeug für das Arbeiten mit Daten”, sagt Dr. Manfred Paeschke von der Bundesdruckerei GmbH, in dessen Bereich Innovations das Projekt angesiedelt ist. „Verständliche Visualisierung von Metainformationen, erstellt mit Hilfe von Methoden künstlicher Intelligenz, sollen den Arbeitsalltag aller Beschäftigten in der Verwaltung moderner und effizienter machen.“

Im Datenatlas werden Meta-Informationen zu Datenbeständen der öffentlichen Verwaltung übersichtlich dargestellt und graphisch erkundbar gemacht. KI-Methoden unterstützen dabei, Informationen zu extrahieren, Verbindungen zwischen Elementen aufzuzeigen und die Nutzenden schnell zum gewünschten Suchergebnis zu führen.

Im stetigen Austausch mit dem BMF und den weiteren Projektpartnern wird der Datenatlas stufenweise konzipiert, entwickelt und in verschiedenen Anwendungen erprobt. Data Scientists verbringen in ihrer täglichen Arbeit viel Zeit mit der Kennzeichnung, Ergänzung, Verwaltung und Pflege von Daten. Die Erfahrungen aus Datenprojekten der vergangenen Jahre hätten laut Paeschke zu einem Umdenken geführt: Datenverfügbarkeit und Qualität ständen zunehmend im Fokus, etwa im Gesundheitswesen und der öffentlichen Verwaltung. Grundlegend sei die verantwortungsvolle Nutzung der Daten sowie Transparenz und Fairness in den Anwendungen. „Das Projekt Datenatlas ist mit seinen Ansätzen zu automatisierter Qualitätssicherung, Standardisierung, Pseudonymisierung und Metadatenextraktion ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur datengetriebenen Verwaltung“, so Paeschke.

Die möglichen Anwendungen eines Datenatlas sind vielfältig: Beispielsweise kann er bei der Abschätzung von Gesetzesfolgen unterstützen und bei der Suche nach behördlichen Informationen helfen. Er kann eine teil-automatisierte Qualitätsanalyse der Fachverfahrensdaten und ihrer Datenquellen anbieten. Auch bei der Konzipierung neuer Fachverfahren kann er helfen, indem unter anderem eine doppelte Datenhaltung verhindert wird. Schließlich fördert er als Kollaborationstool die überbehördliche Kooperation und ressortübergreifende Vernetzung.

Damit wird der Datenatlas zum zentralen Element in der Umsetzung der Datenstrategie des Bundes. Er unterstützt und vereinfacht Entscheidungen und Verwaltungsprozesse auf allen Ebenen durch Künstliche Intelligenz, eine hohe Qualität und die Standardisierung von Daten sowie den Aufbau von Datenkompetenz in den Datenlaboren der Ressorts.